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Kunst, Wissenschaft und Technik

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Kunst, Wissenschaft und Technik. Das meint natürlich nicht ausschließlich so komplexe Zugänge, daß es dem interessierten Laien bei genauerem Hinsehen die Schindeln vom Dach haut.

Ich hab im vorigen Eintrag notiert: Kunst, Wissenschaft und Technik. Das meint natürlich nicht ausschließlich so komplexe Zugänge, daß es dem interessierten Laien bei genauerem Hinsehen die Schindeln vom Dach haut.

Die Zugänge tun sich ja auf sehr unterschiedlichen Terrains auf. Wie eben auch das ganze Haus recht unterschiedliche Seiten und Sektionen hat, unter denen es dann durchaus komplementäre Momente gibt.

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Klingt kryptisch? War äußerst lustig. „Kunsthaus"-Kuratorin Katrin Bucher zeigte den Film „Fantastic Voyage" (1966) von Richard Fleischer: „Ein Filmabend zum Abschluss der Ausstellung Leben? Biomorphe Formen in der Skulptur im Kunsthaus Graz".

Ein Massenaufgebot ziemlich cool herumhängender Fachleute schrumpft ein U-Boot samt Besatzung auf die Größe einer Mikrobe, damit die Crew im Leib eines Geheimnisträgers an einen Gehirntumor herankommt, der von außen operativ nicht zu entfernen ist, ohne den Mann zu töten.

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Was für Equipments! Was für Abenteuer! Was für visuelle Sensationen!

Ich erinnere mich noch genau, wie enorm beeindruckt ich als Kind von diesem Film war. (Nicht bloß wegen der tragbaren Laser-Knarre, an der Raquel Welch herumgelötet hat.) Ich erinnere mich auch an das GEFÜHL von unglaublichen Leistungspotenzialen der Technik. So hab ich das als Kind natürlich nicht formuliert. Aber in all dem schwang eine derartige Zuversicht; so ein Vertrauen auf MACHBARKEIT.

In einer der Hauptrollen übrigens Stephen Boyd, der als Mesalla der Gegenspieler von Ben Hur (Charleton Heston) in William Wylers atemberaubenden Sandalen-Epos von 1959 war. (Unvergessen das Wagenrennen ... Huh! Ich schweife ja völlig ab.)

Jedenfalls, ich halte solche Retrospektiven für sehr wichtig, weil sie uns dabei helfen, unsere heutigen Standorte an jenen Bildern zu überprüfen, mit denen wir aufgewachsen sind.

Es bleibt zu bedenken, daß wir den Begriff "Cyberspace" nicht aus irgend einem technischen Labor haben, sondern aus einem Roman. Sowas läßt erahnen, wie viel Aufmerksamkeit das Kunstfeld und triviale Ecken verdienen, wenn wir die Auffassungen, die Ansichten aus der Gegenwart überprüfen wollen. (Immerhin hat eine Massenbevölkerung einst ihre Literarität nicht an der Werken Goethes, sondern an "Schundromanen" geschult.)

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