Einladung
steirischer herbst 2008
Fritzpunkt (A)
Dessen Sprache du nicht verstehst
11 Tage und Nächte Dieseda und Diesedort
15/10 - 26/10
MedienKunstLabor
täglich rund um die Uhr
So 12/10, 11.30
Festivalzentrum
Podiumsgespräch mit Klaus Kastberger (A), Konrad Paul Liessmann (A), & Daniela Strigl (A)
Mi 15/10, 12.00
Eröffnung
Konzept Fritzpunkt (A)
Realisation in Kooperation mit MedienKunstLabor
Mit
Franka Beck (D), Fred Büchel (CH), Susanne Hahnl (A), Eva Linder (A), Juliane Meckert (D), Anne Mertin (A) & Arne Vogelgesang (D)
Seit sechs Jahren arbeitet das Wiener Theaterkollektiv Fritzpunkt am literarischen Festungsprojekt der im vergangenen Oktober gestorbenen steirischen Autorin Marianne Fritz: einem der radikalsten, komplexesten und umfangreichsten Schreibvorhaben der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.
Für die Auseinandersetzung mit dem 3305-Seiten-Roman „Dessen Sprache du nicht verstehst“ im Rahmen des steirischen herbst hat Fritzpunkt die Form einer inszenierten Ausgrenzungs-strategie gewählt. Die Sprache dieses Werks, die über das gewohnte Beschreibungs- und Erfahrungsrepertoire von Literatur hinausreicht, verlangt nach der Demontage üblicher Verstehensmuster. Und so arbeiten sich sieben Akteurinnen und Akteure während elf Tagen und elf Nächten in einem öffentlich einsehbaren, vom Zuschauerraum abgegrenzten Arbeits- und Lebensraum durch den ununterbrochenen Textstrom. Jeweils ein Akteur liest – wandernd durch Grazer Straßen – den Text des Romans, Worte vermischen sich mit Umgebungsgeräuschen, Gesprächsfetzen, Musikresten, Stadtlärm und werden mittels Funkmikrofon in die Publikumskopfhörer im Zuschauerraum übertragen, während die sichtbaren Akteure sich mit der Darstellung ihrer bloßen Existenz der Erinnerungsarbeit im Textgelände widmen und sich auf ihren Einsatz vorbereiten. „Dieseda“ (das Publikum) sehen, was sie nicht hören („Diesedort“: die Akteure), und hören, was sie nicht sehen (den beweglichen Lesenden).
Projektsponsor Artdeluxe Wien