pendeln, staunen und sägen ...
Es muß die Endung des Akronyms sein, die mich verleitet, stets "die" ISEA zu sagen. ...
Es muß die Endung des Akronyms sein, die mich verleitet, stets die ISEA zu sagen. Aber es ist natürlich das "Internationale Symposium für Eletronic Art". Heuer in Belfast, Nordirland, in einer Stadt der Bitterkeit.
MKL-Kuratorin Mirjana Peitler war dort als Vortragende, aber freilich auch als Staunende. Obwohl bei dieser Veranstaltung so allerhand gezeigt und gesagt wurde, was die Grenzen zwischen erfahrbarer Praxis und Hype verschwimmen läßt, blieb noch genug an spannenden Anregungen und sinvollen Anknüpfungspunkten.
In Graz wurde das Labor nun wieder zur Baustelle. Die Eröffnung des Festivals "steirischer herbst" rückt nahe. Der MKL-Beitrag "The Trend Is Your Friend" von Sylvia Eckermann, Gerald Nestler und Crew verlangt, daß zur Zeit die Späne fliegen.
Und zwar im ursprünglichen Sinn des Wortes. Es gilt, einen knifflig konzipierten Projektionsraum zu schaffen, der einen (fast CAVE-artig) verschlucken, in eine maschinengenerierte Realität eintauchen lassen wird.
In Belfast war übrigens unter anderem darüber zu staunen, wie unscharf da manche Sprachregelungen blieben; etwa das Begriffspackerl "virtual reality -- in real life". So als hätte nicht schon Aristoteles vorgeschlagen, "das Virtuelle" als eine Vorbedingung "des Aktuellen" zu deuten. Dieser Zusammenhang bleibt sehr anregend, wenn man einrechnet, daß eine der gewichtigsten Theorien aus der Kognitionsforschung besagt, daß unser Gehirn die Welt "da draußen" nicht abbildet, sondern "drinnen" konstruiert.